Texteditoren und JFace-Text
Das Workbench-Paket
org.eclipse.ui.editors.text
implementiert den Standardtexteditor für die Plattform. Es
verwendet das Texteditorgerüst aus
org.eclipse.ui.texteditor
für seine Implementierung.
Das Texteditorgerüst stellt einen vom Domänenmodell unabhängigen
Editor zur Verfügung, der die folgenden Funktionen unterstützt:
- Standardoperationen zur Textbearbeitung wie
Ausschneiden/Kopieren/Einfügen oder Suchen/Ersetzen
- Optische Darstellung von Ressourcenmarkierungen neben dem
Textbearbeitungsbereich
- Automatische Aktualisierung von Ressourcenmarkierungen bei der
Bearbeitung von Text durch den Benutzer
- Verwaltung von Kontextmenüs
- Reaktionen auf Benutzeraktionen in der Workbench, z. B.
Aktualisierung von Ressourcen aus dem Dateisystem, Schließen von
Projekten oder Entfernen der Eingabeelementressource des Editors.
Die
Schnittstelle ITextEditor
ist als textspezifische Erweiterung der Schnittstelle
IEditorPart
definiert.
Die Standardimplementierung dieser Schnittstelle wird durch
die
Klasse
AbstractTextEditor
bereitgestellt.
Die
Schnittstelle IDocumentProvider
wird verwendet, um die Verbindung zwischen einem Domänenmodell der
Schnittstelle
ITextEditor
herzustellen. Der Dokument-Provider verwaltet die Textdarstellung des
Domänenmodells und kann von mehreren Editoren gemeinsam benutzt
werden.
Das Textbearbeitungsgerüst der Workbench wird zusätzlich zu
JFace-Text erstellt. Das Beispiel für den
Java-Editor in org.eclipse.ui.examples.javaeditor
ist ein guter Ausgangspunkt, wenn Sie mehr über das Texteditorgerüst
und JFace-Text erfahren möchten. Es zeigt, wie komplexe Funktionen
(z. B. Definieren von Textfarben, Kurzinfo und automatische
Einrückung) implementiert werden können.
JFace-Text
Das Paket
org.eclipse.jface.text
und seine Unterpaket unterstützen die Implementierung von
unkomplizierten Texteditoren wie dem Workbench-Texteditor und dem
JDT-Java-Editor.
Die folgende Darstellung gibt eine Übersicht über die
Unterstützung in JFace-Text.
- Das
Paket org.eclipse.jface.text
definiert ein generisches Dokumentmodell für Text und bietet
eine Anzeigefunktion, die Text mit Hilfe dieses Modells anzeigt.
Dokumente können in
sich nicht überlagernde
Partitionen untergliedert werden. Dies kann hilfreich sein,
wenn der Text mehrere Elemente mit unterschiedlichen Bedeutungen
darstellt (z. B. Methoden und Kommentare in einer Java-Datei).
Partitionen sind Inhaltstypen zugeordnet, die
Stellen angegeben, an denen für unterschiedliche Arten von Inhalt
ein unterschiedliches Verhalten zugeordnet werden soll.
Mit Hilfe von Dokumentpositionen können Textbereiche
definiert werden, die aktualisiert werden sollen, wenn der Benutzer
Text bearbeitet.
Wenn Sie mehr über dieses Paket erfahren möchten, sollten
Sie mit den Informationen zur
Schnittstelle IDocument
und zur Klasse
TextViewer
beginnen.
- Das
Paket org.eclipse.jface.text.formatter
definiert ein Add-on für eine Textanzeigefunktion, das pro
Partitionsinhaltstyp mit einem unterschiedlichen
Formatierungsverhalten konfiguriert werden kann. Die
Formatierung
wird erreicht, indem Leerzeichen und Begrenzer bearbeitet werden, um
den Text in eine strukturierte Form zu bringen.
Die Formatierung wird am häufigsten bei der Bearbeitung von
Code eingesetzt und orientiert sich oftmals an
Benutzervorgaben.
Der JDT-Editor für Quellcode verwendet diese Unterstützung, um
eine benutzergesteuerte Formatierung des Java-Codes zu
ermöglichen.
- Das
Paket
org.eclipse.jface.text.contentassist
definiert ein Add-on für eine Textanzeigefunktion, das eine
Unterstützung für die benutzergesteuerte Textfertigstellung
bietet. Über Dialogfenster werden mögliche Textfassungen zur
Beendigung eines Satzes vorgeschlagen. Der Benutzer kann diese
Fassungen auswählen und automatisch in den Text einfügen lassen. Die
Unterstützung für den Inhalt unterstützt außerdem kontextbezogene
Dialogfenster, um den Benutzer mit Informationen zu versorgen, die sich
auf die aktuelle Position im Dokument beziehen.
Mehr über dieses Paket erfahren Sie unter
IContentAssistant.
Es kann mit unterschiedlichen Strategien zur Satzfertigstellung
für unterschiedliche Typen von
Partitionsinhalt konfiguriert werden.
- Das
Paket org.eclipse.jface.text.presentation
definiert ein Add-on für eine Textanzeigefunktion, mit dem die
optische Darstellung (Schriftart, Schriftartdesign, Farben)
des Textes gesteuert werden kann, der in der Textanzeigefunktion
angezeigt wird.
Bei jeder Änderung, die auf ein Dokument angewendet wird, bestimmt
die Funktion zur Darstellungseinhaltung (Reconciler), welcher Bereich der
optischen Darstellung ungültig gemacht werden sollte und wie dies
behoben werden kann. Für unterschiedliche Typen von Partitionsinhalt
können unterschiedliche Strategien verwendet werden.
- Das
Paket org.eclipse.jface.text.reconciler
definiert ein Add-on für eine Textanzeigefunktion, das die
Synchronisierung eines Dokuments mit einer bestimmten externen
Struktur steuert, die den Text ebenfalls bearbeiten kann.
- Das
Paket org.eclipse.jface.text.rules
bietet eine regelbasiertes Durchsuchen von Dokumenten.
Plug-ins können mit Hilfe von Regeln Token wie beispielsweise
Begrenzer, Leerzeichen und generische Muster unterschieden, wenn ein
Dokument durchsucht wird. Dieses Paket stellt außerdem eine
Unterstützung für die regelbasierte Darstellungseinhaltung und
Dokumentpartitionierung bereit.
Im Beispiel für den Java-Editor wird dieses Paket verwendet, um
Java-Code syntaktisch zu analysieren.
- Das
Paket org.eclipse.jface.text.source
definiert eine Anzeigefunktion für Quellendaten. Eine
Anzeigefunktion für Quellendaten erweitert eine Textanzeigefunktion
so, dass optische Anmerkungen zum Text unterstützt werden. Solche
Anmerkungen werden im JDT-Editor für Quellcode verwendet, um
Anmerkungen über Problembeschreibungen und Unterbrechungspunkte zum
Java-Quellcode hinzuzufügen.
Das SWT-Fensterobjekt
StyledText
wird durch die Textunterstützung von JFace verwendet.
