org.eclipse.ui.perspectives

Sie haben bereits erfahren, auf welche Weise es die Workbench dem Benutzer ermöglicht, die Darstellung der Plug-in-Funktionalität zu steuern. Sichten können über das Menü Fenster->Sicht anzeigen angezeigt oder verdeckt werden. Aktionssets können mit dem Menü Fenster->Perspektive anpassen... angezeigt oder verdeckt werden. Dank dieser Funktionen kann der Benutzer die Workbench-Funktionen einfacher verwalten.

Perspektiven

Perspektiven bieten eine zusätzliche Verwaltungsebene innerhalb eines Workbench-Fensters. Benutzer können bei der Durcharbeitung von Tasks zwischen unterschiedlichen Perspektive umschalten. Eine Perspektive definiert eine Gruppe von Sichten, ein Layout für die Sichten und die sichtbaren Aktionssets, die verwendet werden sollten, wenn der Benutzer die Perspektive zum ersten Mal öffnet.

Die Plattform selbst definiert eine Perspektive, nämlich die Perspektive Ressource. Andere Plattform-Plug-ins (z. B. die Hilfefunktion und JDT) definieren weitere Perspektiven. Ihr Plug-in kann eine eigene Perspektive definieren, indem der Erweiterungspunkt org.eclipse.ui.perspectives ergänzt wird.

Die Spezifikation der Perspektive in der Datei plugin.xml ist relativ einfach strukturiert. Die folgende Befehlsdatei wird von der Workbench verwendet, um ihre eigene Perspektive "Ressource" zu definieren.

<extension
         point="org.eclipse.ui.perspectives">
      <perspective
            name="%Perspective.resourcePerspective"
            icon="icons/full/cview16/resource_persp.gif"
            class="org.eclipse.ui.internal.ResourcePerspective"
            id="org.eclipse.ui.resourcePerspective">
      </perspective>
   </extension>

Ein Plug-in muss die Parameter id und name für die Perspektive angeben, zusammen mit dem Namen der Klasse (class), die die Perspektive implementiert. Außerdem kann mit dem Parameter icon ein Symbol angegeben werden. Die Klasse der Perspektive sollte IPerspectiveFactory implementieren.

In der Befehlsdatei erkennen Sie, dass die eigentliche Verarbeitung im Code stattfindet. Die Schnittstelle des Factory-Dienstprogramms für Perspektiven ist ganz einfach strukturiert. Implementierungselemente von IPerspectiveFactory konfigurieren erwartungsgemäß ein Objekt IPageLayout mit Informationen, die die Perspektive und das Seitenlayout der Perspektive beschreiben.

Layout von Workbench-Komponenten

Eine der wichtigsten Aufgaben des Objekts IPageLayout ist es, die Platzierung des Editors und der Sichten im Workbench-Fenster zu beschreiben. Dies Layouts können Sie von der Klasse Layout in SWT unterscheiden. Obwohl die Objekte IPageLayout und Layout eine ähnliche Aufgabe erfüllen (Größe und Position von Widgets in einem größeren Bereich festlegen), müssen Sie keine Kenntnisse über die SWT-Layouts besitzen, um ein Seitenlayout für eine Perspektive angeben zu können.

Das Seitenlayout einer Perspektive wird mit 1 Bereich für das Anzeigen eines Editors initialisiert. Das Factory-Dienstprogramm für die Perspektive ist für das Hinzufügen weiterer, verwandter Sichten zum Editor zuständig. Sichten werden zum Layout mit Bezug auf eine andere Komponente (oben, unten, links, rechts) hinzugefügt. Für Elemente, die anfänglich nicht angezeigt werden, kann auch ein Platzhalter (leerer Bereich) hinzugefügt werden.

Zum Organisieren zusammengehöriger Sichten und zur Reduzierung unnötiger Daten können Sie IFolderLayout verwenden, um Sichten zu Ordnern zusammenzufassen, die mit Hilfe entsprechender Indexzungen gegliedert sind. Die Perspektive "Ressource" platziert beispielsweise die Sicht "Navigator" für eine Ressource in einen Ordner, der sich in der linken oberen Ecke der Workbench befindet. In Ordnerlayouts werden häufig Platzhalter verwendet. Die Perspektive "Ressource" definiert in dem Ordner, in dem sich auch die Sicht "Navigator" befindet, einen Platzhalter für die Sicht "Lesezeichen". Wenn der Benutzer die Sicht "Lesezeichen" aufruft, wird sie in demselben Ordner wie die Sicht "Navigator" angezeigt, der für jede Sicht eine Registerkarte enthält.

IPageLayout ermöglicht Ihnen auch das Definieren der verfügbaren Aktionen und Direktaufrufe innerhalb einer Perspektive.  

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