Wie das Wirtschaftsplanungsamt Epa am Montag bekanntgab, hatte Japans Bruttoinlandsprodukt schon im dritten Quartal um real ein Prozent gegenüber dem Vorquartal nachgegeben. Da sich die Wirtschaft nun in zwei Quartalen hintereinander abschwächte, sprechen Ökonomen von einer Rezession.
Dennoch werde die Regierung ihr Wachstumsziel von 0,6 Prozent für das bis Ende dieses Monats laufende Fiskaljahr 1999/2000 höchstwahrscheinlich erreichen, sagte Epa-Chef Taichi Sakaiya. Hierzu müsste die Wirtschaft im laufenden Quartal um 2,0 Prozent zulegen. Es gebe deutliche Anzeichen für eine günstige Konjunkturentwicklung, sagte Vizefinanzminister Nobuaki Usui. Die Daten für das Schlussquartal 1999 seien zudem stärker ausgefallen als er erwartet habe, sagte Sakaiya.
Privater Verbrauch um 1,6 Prozent gesunken
Grund für das Minus von 1,4 Prozent sei der schwache Privatkonsum. Der private Verbrauch, der zu 60 Prozent zur wirtschaftlichen Leistung Japans beiträgt, sank zwischen Oktober und Dezember um 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Dies liege aber im Rahmen der Erwartungen, sagte Finanzminister Kiichi Miyazawa. Sehr ermutigend seien zudem die im selben Zeitraum gestiegenen Kapitalinvestitionen der Unternehmen, die um 4,6 Prozent zulegten.
Der japanische Aktienmarkt ist am Montag nach der Bekanntgabe der unerwartet schlechten Konjunkturdaten eingebrochen. Der Nikkei-Index für 225 führende Aktienwerte musste mit einem Minus von 560,47 Punkten oder 2,8 Prozent den schwersten Verlust in diesem Jahr hinnehmen. Das Börsenbarometer ging beim Stand von 19.189,93 Punkten aus dem Markt. Zwischenzeitlich hatte die Börse fast 700 Punkte abgegeben.